Start ins Jubeljahr

Das Jahr 2022 stand unter großen Vorzeichen. Neckartenzlingen feierte das 950-jährige Bestehen.

Eröffnet wurde das Festjahr im März mit einer Ausstellung im Rathaus. 

20. März 2022

Erster Spaziergang zur Geschichte Neckartenzlingens

Am Sonntag, 20. März fand im Rahmen des Jubiläumsjahres der erste Spaziergang der INO zur Geschichte Neckartenzlingens zum Thema Rathaus und Kirche, zwei Zentren – eine Gemeinde statt.

Prof. a.D. Helmuth Kern erzählte den Besucherinnen und Besuchern Wissenswertes zur Geschichte. Im Blickpunkt der Ausführungen standen das Rathaus bzw. die Gemeindeverwaltung und die Kirche.

Wissen Sie, woher die Bezeichnung „Schultheiß“ kommt und was früher im heutigen Fachwerkrathaus alles untergebracht war?
Wenn Sie solche Informationen künftig nicht mehr verpassen möchten, dann laden wir Sie schon heute zu den kommenden Spaziergängen zur Geschichte Neckartenzlingens ein.

24. April 2022

Zweiter Spaziergang zur Geschichte Neckartenzlingens

Am 24. April fand im Rahmen des Jubiläumsjahres der zweite Spaziergang der INO zur Geschichte Neckartenzlingens zum Thema Schulen im Ort und in den Auwiesen statt.

Herr Roland Kilgus erzählte den Besucherinnen und Besuchern Wissenswertes zur Schullandschaft und ihrer Geschichte. Sehr spannend waren die Erzählungen der Zeitzeugen, die in der Schule am Rathaus und in der Schule in der Altdorfer Straße selbst zur Schule gegangen sind und aus ihrer Sicht berichteten.

Wer mehr über die Geschichte unserer Schulen erfahren möchte, kann das passende Buch der INO gerne im Rathaus erwerben.

8. Mai 2022

Wanderung entlang des geologischen Pfads

An der Geologie der Umgebung von Neckartenzlingen Interessierte trafen sich am Sonntagvormittag um entlang des geologischen Pfads zu wandern. Die ca. 3km lange Wanderung mit vom Schwäbischen Albverein aufgestellten Hinweistafeln gibt an einigen markanten Punkten Informationen zu den geologischen Eigenheiten rund um Neckartenzlingen. Der geologische Pfad wurde von der Ortgruppe anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums im Jahre 1997 angelegt und jetzt zum 125-jährigen Jubiläum restauriert. Auf den um Neckartenzlingen abgebauten Stubensandstein wird dabei besonders eingegangen.

Anlässlich des 950-jährigen Jubiläum der Gemeinde Neckartenzlingen sollte mit der Wanderung daran erinnert werden, dass neben der Landwirtschaft und dem Handwerk auch der Abbau und der Handel von Werk- und Mühlsteinen in der Vergangenheit ein wichtiger Erwerbszweig war. In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunterts und bis ins 20. Jahrhundert hinein sicherte er vielen Familien deren Lebensunterhalt.

Die Führung am Sonntagmorgen begann vor der Melchiorfesthalle. Die Fassade der Halle ist ein Beispiel für die Verwendung des Stubensandsteins. Bei den von Wilhelm Schmid gesammelten und zu einem „Bauwerk“ zusammengefügten Beispielen für die Verwendung des Sandsteins erhielten die Teilnehmer einen Überblick über den geologischen Aufbau der Neckartenzlinger Gegend. Die an den Sandsteinen angebrachte Tafel erläutert den Übergang vom Keuper zum Jura, deren Aufbau und deren unterschiedliche Entstehungsgeschichte.

Auf die Besonderheiten der Schotterlagen der Flusslandschaft um Neckartenzlingen wird bei der nächsten Hinweistafel in der Nähe des Schulzentrums eingegangen. So sind die im Talbereich der Erms abgelagerten Schotter aus der Riß- und Würm-Eiszeit erdgeschichtlich jüngeren Datums. Ältere Schotter findet man hingegen am Neckar, dem älteren Flusssystem.  

Die am Treppenaufgang zum oberen Berg aufgestellte Hinweistafel zeigt im Überblick die Lage des Ortskerns auf dem vorgeschobenen Schwemmfächer der Erms in den Neckar. Mit der Nutzung der Wasserkraft für die an der Erms betrieben Mühlen wurden wichtige Steuern und Abgaben erwirtschaftet. Darüber hinaus waren die Mühlen über viele Jahrhunderte ein wichtiger Anziehungspunkt für Handel und Gewerbe.

Die Steige hinab und entlang des Neckarufers gings zu den Resten eines Sandsteinbruchs. Dieser am Beginn des Naturschutzgebiets Schönrain gelegene Steinbruch war einer von fünfzehn, die noch bis zu Beginn des 20.Jahrhundert in Betrieb waren. Die abgebauten Steine enthalten als Bindemittel Quarz und gelten als besonders hart. Ins besonders bei der Verwendung als Mühlstein war dies eine wichtige Eigenschaft.

Entlang des Neckars erreichte die Gruppe den Marktplatz. An der ebenfalls restaurierten und aktualisierten Wandertafel des Schwäbischen Albvereins erhielten die Teilnehmer weitere Hinweise zur Neckartenzlinger Landschaft. Auch die auf der Wandertafel eingezeichneten Wandervorschläge rund um Neckartenzlingen wurden vorgestellt.

Die letzte Tafel ist am „Hohlen Stein“ angebracht. Auf dieser wird nochmals besonders auf den Stubensandstein, dessen mineralischen Aufbau und sowie den sich daraus ergebenden Eigenschaften eingegangen. Dort endete auch die interessante Führung entlang des geologischen Pfads.

(Franz Breitenbach)

Festakt am 28. Mai

Anlässlich des 950-jährigen Jubiläums der Gemeinde lud diese am Samstag, 28. Mai alle Bürgerinnen und Bürger zum Festakt in die Melchior-Festhalle ein.

Eröffnet wurde die Feierlichkeit mit einem Fahneneinmarsch, der musikalisch vom Musikverein begleitet wurde. Nach der offiziellen Begrüßung und einleitenden Worten durch Bürgermeisterin Melanie Braun, folgte eine Ansprache von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Kretschmann ging auf die Entwicklung Neckartenzlingens ein und betonte die hervorragende Infrastruktur vor Ort mit erfolgreichen Mittelständlern, modernen Mobilitätsangeboten, den Schulen, Kindertagesstätten, Sportanlagen und der Festhalle.

Als nächster Redner gratulierte Landrat Eininger zum Jubiläum. Er durfte sich nach seiner Ansprache gemeinsam mit Ministerpräsident Kretschmann in das Goldene Buch der Gemeinde eintragen.

Nach einem musikalischen Beitrag der Schönrain-Chöre wurde die neue Ortschronik von Rolf Bidlingmaier und Prof. a.D. Helmuth Kern vorgestellt. In den Ausführungen wurde deutlich, wie viel Arbeit und Zeit von all den Autoren in das Werk investiert wurde. Bürgermeisterin Braun dankte allen Autoren und überreichte ihnen ein Präsent.

Nach dem offiziellen Teil konnten die Gäste den Abend bei interessanten Gesprächen gemeinsam ausklingen lassen.

24. Juli 2022

Dritter Spaziergang zur Geschichte Neckartenzlingens

Neckartenzlingen - ein Dorf reich an Steinen

950 Jahre Neckartenzlingen - zu diesem Anlass bietet die Interessengemeinschaft Neckartenzlinger Ortsgeschichte (INO) e.V. im Jubiläumsjahr sechs Spaziergänge zur Geschichte des Ortes an. Zum dritten Spaziergang am letzten Sonntag, an dem Hans D. Gommel an exemplarischen Gebäuden im alten Ortskern die Bedeutung des Sandsteins für das Dorf kenntnisreich erläuterte, hatten sich bei herrlichem Sommerwetter 25 Interessierte eingefunden.

Vom Rathaus und Pfarrhaus, über deren Baugeschichte und Funktion Gommel berichtete, ging es dann in die Martinskirche zum Spenglergrabmal, als einem Beispiel für die skulpturale Verwendung des hiesigen Sandsteins. Die verzwickte Geschichte der Geschlechterfolge der Spenglers, die letztlich in die im Ort bekannte Familie Breisch mündete, legte er später in der Alten Schule dar. Auch zu dem vor der Kirche stehenden Grabmal des begüterten Neckarmüllers und Schultheißen Philipp Schiedt gab es Hinweise, ehe es dann vorbei am Mayerschen Haus zum Dreiseithof, einem Beispiel einer alten Hofanlage der Hauptstraße und zum schön restaurierten Gasthaus zum Hirsch und über die Hafnergasse zur Zehntscheuer ging. Auch an diesem Gebäude wurde noch einmal deutlich wie in früheren Zeiten Nutzung und Gestalt eines Gebäudes eng miteinander verbunden waren.

Damit die Hitze nicht allzu sehr zusetzte, hatte Gommel den Spaziergang so zusammengestellt, dass er am Ende in der Kühle der Alten Schule mündete. Dort vertiefte er das Thema des Spaziergangs "Reich an Steinen - bleibende Zeugnisse im Ort" über die Erläuterungen hinaus, die er zu den einzelnen Gebäuden gegeben hatte und bezog auch die Neckarburg, sowie die Melchior-Festhalle mit ein. Er berichtete über die 20 Steinbrüchen, die es hier gegeben habe, über den Transport auf dem Wasserweg hinab bis nach Köln oder auf dem Landweg nach Ulm. So sei Neckartenzlinger Sandstein im Kölner Dom und im Ulmer Münster verbaut worden.

Dass Flurbezeichnungen auf Sandsteinvorkommen hinweisen können, belegte Gommel an der Bezeichnung "Im Unterbössel". Das sei vermutlich ein Lagerplatz für die roh zugeschlagenen Steine aus den Steinbrüchen entlang der heutigen Altdorfer Straße gewesen. "Eine aus dem 13. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung, Steinbös wurde für Steinbruch benutzt" zitierte Gommel aus einem Zeitungsbericht von 1974, in dem auch die Lage der vielen Sandsteinbrüche dargestellt sei. Von diesem Lagerplatz unweit des Neckars könnten dann die hiesigen Sandsteine auf dem Wasserweg mit Flößen und Schiffen neckarabwärts transportiert worden sein. Im 19. Jahrhundert habe der Sandsteinhandel durch die Entdeckung eines neuen Sandsteinlagers stark zugenommen. Es war ein harter Sandstein, bei dem das Nachschärfen der Mühlsteine in viermal größeren Abständen als früher durchgeführt werden musste, sie wurden bis nach Bayern ausgeführt.

Weitere Termine

8.-10. Juli

Festwochenende

11. September

Spaziergang zum Thema Holzreichtum und Fachwerkbauten

16. Oktober

Spaziergang zum Thema Wasserkraft für Mühlen und Industrie

6. November

Spaziergang zum Thema Neckar und Erms als Wasserwege

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